ILS-TRENDS
© ILS / Carsten Nawrath
ILS-TRENDS. Ausgabe 03/23: Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt
In vielen Städten zeigt sich: Kinder mit unterschiedlichem sozio-ökonomischem oder ethnisch-kulturellem Hintergrund sind in Schulen oft stärker voneinander getrennt als in ihren Wohnvierteln. Die Schulwahl der Eltern spielt dabei eine zentrale Rolle, denn selbst wenn privilegiertere Familien in eher gemischten Stadtvierteln leben, wählen sie für ihre Kinder häufig eine Schule außerhalb der Nachbarschaft. Das kann die soziale Mobilität von Kindern beeinträchtigen, vor allem an Grundschulen, wo die Weichen für den weiteren Bildungsweg gestellt werden. So weisen Schulen mit besonders vielen sozial benachteiligten Kindern im Schnitt deutlich schlechtere Bildungsergebnisse auf. Die Zusammensetzung von Grundschulen kann sich zudem auch auf den Umgang der Kinder mit Diversität und gesellschaftlicher Vielfalt auswirken. Die Schulsegregation ist damit nicht nur ein Spiegel sozialer und räumlicher Ungleichheit, sondern trägt auch dazu bei, diese zu zementieren.
Dieses ILS-TRENDS basiert auf einem laufenden Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird (445595495).
[« zurück]