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Where are the jobs? Stadtregionale Zentrenstrukturen im internationalen Vergleich
Auftrag:Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kooperation:TU Dortmund/ Fakultät Raumplanung (Lead); Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
Laufzeit:04/2018 – 10/2020

Die in den vergangenen Jahrzehnten in den Staaten des globalen Nordens beobachteten Verstädterungsprozesse sind durch eine Gleichzeitigkeit von Konzentration und Dekonzentration geprägt. Höherwertige ökonomische Funktionen konzentrieren sich auf der überregionalen Ebene zunehmend in urban geprägten Regionen, während sich innerhalb dieser Regionen zentrifugale Kräfte als dominant erweisen. Dieses Zusammenspiel äußerte sich in der Herausbildung polyzentrisch-disperser Verteilungsmuster von Unternehmen und Beschäftigten. In der westlichen Welt gelten derlei Prozesse als universell in dem Sinne, dass alle größeren, in globale Wirtschaftsprozesse eingebundenen Stadtregionen einen tiefgreifenden Wandel ihrer funktionalen und morphologischen Strukturen erfahren haben. Zugleich wird jedoch betont, dass derartige Restrukturierungsprozesse in hohem Maße kontextabhängige regionale Ausprägungen erzeugt haben. Unterschiede offenbaren sich insbesondere im Vergleich nordamerikanischer und europäischer/deutscher Entwicklungen der stadtregionalen Arbeitsplatzverteilung.

Das genaue Zusammenspiel der bei der Entstehung und Veränderung von Zentrensystemen auf verschiedenen Maßstabsebenen wirksamen Faktoren ist noch wenig verstanden und auch die Frage einer in morphologischer Hinsicht konvergenten oder divergenten Entwicklung konnte noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden. So erreichen Aussagen darüber bisher selten das Niveau replizierbarer empirischer Befunde. Die wenigen Studien mit einem quantitativen Forschungsansatz stammen meist aus der urbanen Fernerkundung, sie bleiben bislang jedoch in der räumlichen Auflösung und thematischen Differenziertheit stark limitiert. Das beantragte Forschungsvorhaben adressiert somit ein eklatantes Defizit der internationalen Stadtforschung: das weitgehende Fehlen international vergleichender Forschungsarbeiten zu räumlichen Verteilungsmustern der Beschäftigung in einem stadtregionalen Maßstab.

Es ist vor diesem Hintergrund das Ziel dieses Vorhabens, stadtregionale Zentrenstrukturen und -entwicklungen in ausgewählten US-amerikanischen und deutschen Regionen vergleichend zu analysieren und ihre Ausprägung und Veränderung als gleichzeitig markt- und planungsinduzierten Prozess zu erklären. Das zentrale Erkenntnisinteresse bezieht sich dabei auf Konvergenzprozesse im Sinne einer einander angleichenden morphologischen Struktur. In methodischer Hinsicht werden dazu quantitativ-querschnittsbezogene Auswertungen mit qualitativ-fallstudienbezogenen Forschungsansätzen kombiniert. Mittels neuer Daten der Erdbeobachtung (z. B. aus der deutschen TanDEM-X Mission) sowie kleinräumiger Daten der amtlichen Statistik soll ein neuartiges Instrumentarium entwickelt werden, welches es ermöglicht, morphologische Muster großflächig in ihrer dreidimensionalen Wirklichkeit in hoher räumlicher Auflösung und großflächiger Gebietsabdeckung zu analysieren. Die diesbezüglichen Erkenntnisse werden durch Fallstudien zu den politisch-institutionellen Hintergründen der baulichen Herstellung von Zentren in ausgewählten deutschen und US-amerikanischen Regionen ergänzt.


Projektleitung:
  • Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop

Projektteam:

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