Veröffentlicht am: 18. September 2025
Europäisches Forschungsprojekt STARTUP tagt in Dortmund
Vom 8. bis 10. September 2025 war Dortmund Gastgeber eines internationalen Treffens im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts STARTUP, an dem auch das ILS beteiligt ist. Rund 30 Gäste aus sieben Ländern kamen in die Werkhalle des Union-Gewerbehofs, um zentrale Fragen der Projektarbeit zu diskutieren und Dortmunder Beispiele der Kultur- und Kreativwirtschaft kennenzulernen.
STARTUP ist ein EU-gefördertes Projekt, das in acht europäischen Städten untersucht, wie lokale Kultur- und Kreativorganisationen in kleinteiligen urbanen Kontexten – den sogenannten local cultural praesidia – wirken. Im Fokus steht, wie sie zur baulich-ästhetischen Aufwertung von Stadtteilen beitragen, Teilhabe fördern und Entscheidungsmacht der Bewohner*innen stärken können. Lokale Initiativen gelten im Projekt nicht nur als kulturelle Ausdrucksformen, sondern als Motor nachhaltiger, partizipativer Stadtentwicklung. Diese Wirkebene versteht die europäische Kommission als New European Bauhaus.
Neben den Arbeitssitzungen gab es auch eine Tour durch den Union-Gewerbehof und das Depot Dortmund. Beide Orte zeigen eindrucksvoll, wie ehemalige Industrieflächen neue kulturelle und soziale Nutzungen erhalten können. Sie illustrieren die zentrale Frage von STARTUP: Welche Rahmenbedingungen machen kreative Transformationen erfolgreich – und wie können andere Städte davon lernen?
Das Projekt befindet sich aktuell in Monat 9 (von 48), einer entscheidenden Etappe. Wichtig ist aktuell insbesondere die Auswahl der Fallstudien sowie die Entwicklung von Richtlinien für die anstehende empirische Forschung. Die zweitägigen Sitzungen in Dortmund waren daher intensiv, geprägt von einer produktiven Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Kommunikation. Am dritten Tag wechselte der Fokus: Partner aus sieben Ländern nutzten den Rahmen für einen offenen Austausch. Dabei ging es um Erfahrungen, neue Kooperationen und den Transfer erfolgreicher Ideen.
Bereits die Vorstudien zeigen: Die Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Stadtentwicklung wird manchmal unterschätzt. Ob durch die Aktivierung leerstehender Räume, die Förderung sozialer Teilhabe oder die Etablierung neuer Nachbarschaftsstrukturen – Kulturinitiativen prägen nachhaltig das Gesicht vieler Quartiere. Dortmunds Unionviertel ist hierfür ein anschauliches Beispiel.
Die Stimmung im Konsortium ist durchweg positiv. STARTUP wird als Chance verstanden, die Wirksamkeit lokaler Kulturorganisationen wissenschaftlich zu dokumentieren und zu verbessern. Die erwarteten Erkenntnisse sollen nicht nur den acht Projektstädten zugutekommen, sondern europaweit Impulse setzen.
Das Treffen in Dortmund hat gezeigt: Kultur und Kreativität sind entscheidende Treiber für die Transformation europäischer Stadtteile – und verdienen die Aufmerksamkeit, die sie im Rahmen von STARTUP erhalten.
Kontakt
Dr. Sabine Weck
Telefon: +49 (0) 231 9051-184
E-Mail: sabine.weck@ils-forschung.de
Jan Bunse
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E-Mail: jan.bunse@ils-forschung.de
Aktualisiert am: 18. September 2025