Forschungsprojekte

Seit den EU-Osterweiterungen in 2004 und 2007 zeichnen sich innerhalb der Europäischen Union (EU) deutliche regionalökonomische Ungleichheiten ab. Diese wurden verstärkt durch die Wirtschaftskrise 2008. Die EU versucht durch ihre Förderpolitik diese Wohlstandsunterschiede auszugleichen und den europäischen Zusammenhalt zu stärken. So wurden die Förderstrategien der Förderperioden 2007-2013 und 2014-2020 auf die Schwerpunkte Kohäsion und Konvergenz beziehungsweise nachhaltiges, integratives und intelligentes Wachstum ausgerichtet.

Dieses interdisziplinär angelegte Forschungsprojekt geht deshalb der Frage nach, welche kleinräumigen Effekte die Förderpolitik der EU hat und welche Wirksamkeit verschiedene Förderinstrumente haben. Durch quantitative und qualitative Analysemethoden aus den Bereichen der Fernerkundung, der Regionalökonomie und der Regionalplanung werden Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung und Ungleichheit innerhalb von Regionen gezogen. Mit Hilfe von Satellitendaten sind physische Auswirkungen regional- und förderpolitischer Maßnahmen abbildbar und somit raumgreifende Veränderungen dokumentier- und quantifizierbar. Zudem wird eine EU-Förderdatenbank für die Förderperioden 2007-2013 und 2014-2020 erstellt. Im Rahmen einer qualitativen Evaluation können detaillierte Aussagen zur Wirkung der EU-Förderpolitik zur infrastrukturellen Entwicklung ausgewählter Regionen getroffen werden.

Durch die Verknüpfung von Satellitendaten mit Daten aus der Förderdatenbank und der qualitativen Evaluation wird so ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Konvergenz- und Ungleichheitsdebatte in Europa geleistet. Im Hinblick auf regionalpolitische Maßnahmen im deutschen Kontext kann evaluiert werden, welche kleinräumigen Effekte die Strukturförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ hat.