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Kleinstadt macht Leute, Leute machen Kleinstadt - Innovative Anreizsysteme für aktive Mitgestaltung im demografischen Wandel am Beispiel Weißwasser / Oberlausitz
Auftrag:Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kooperation:Stadtverwaltung Weißwasser; Stadtverein Weißwasser
Laufzeit:06/2016 – 05/2019

Weißwasser in der Oberlausitz ist eine der deutschen Kleinstädte, die in den letzten Jahren am stärksten schrumpfte und alterte. Die rasanten demografischen Veränderungen stellen die Stadtverwaltung vor enorme Herausforderungen im Bereich der Daseinsvorsorge, zumal auch die kommunalen Finanzspielräume schwinden. So muss die Stadt 2016 mehrere Millionen Euro Gewerbesteuer zurückzahlen, gleichzeitig entfallen freiwillige gewerbliche Zuschüsse im höheren sechsstelligen Bereich.

In dieser schwierigen Lage können freiwillige Aufgaben der Daseinsvorsorge nicht mehr im bisherigen Umfang von der Kommune getragen werden. Die Stadt ist daher zunehmend darauf angewiesen, dass die Bürger das Zusammenleben aktiv mitgestalten. Weißwasser steht somit beispielhaft für eine Kommune, die dringend das Potenzial für bürgerschaftliches Engagement gerade bei den Gruppen erschließen muss, die bisher zu wenig einbezogen waren: Zuziehende, die ihre neuen Perspektiven bislang kaum einbringen; Jugendliche, die sich auf die Abwanderung vorbereiten, statt sich „ihre“ Stadt zu schaffen; junge Frauen, die sich in den die Stadt steuernden zivilgesellschaftlichen Gruppen selten wiederfinden. Um die Situation zu verbessern, müssen aus wissenschaftlicher Sicht zunächst zwei Fragen beantwortet werden:

Welche spezifischen Bedürfnisse haben die genannten Teilgruppen und welche Hemmnisse für die Mitgestaltung gibt es aus ihrer Sicht?

Welche Mechanismen der Aktivierung und Anerkennung sind geeignet, um diese Teilgruppen stärker in zivilgesellschaftliches Engagement einzubinden?

Empirische Erhebungen vor Ort sollen hierzu belastbare Aussagen liefern. Im zweiten Schritt will das Projekt Lösungswege aufzeigen, wie bisher eher passive Teilgruppen dazu angeregt werden können, ihre Stadt im Sinne der Voice-Strategie (Hirschmann 1970) aktiv mitzugestalten. Anvisiert sind Lösungsstrategien, die in anderen Kleinstädten mit ähnlichen Problemlagen zur Anwendung kommen können.

Weitere Informationen sind auf der Homepage der Forschungsgruppe abrufbar:

http://www.ort-schafft.eu

Filmbeitrag

Der ILS-Kurzfilm „Eine Stadt schmilzt“ wird am 26.10.2017 ab ca. 20 Uhr im Online Screening des Foresight-Festivals unter: https://foresight-filmfestival.de/portfolio/eine-stadt-schmilzt/ zu sehen sein. Der Kurzfilm ist im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Kleinstadt_gestalten“ in Weißwasser (Oberlausitz) und mit Unterstützung von Studierenden der Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg entstanden. Mit dem Film hat das Filmteam an dem Transferformat Science2Movie-Academy (https://science2media.de/academy/) teilgenommen, deren Ziel es war, ForscherInnen und Medienstudierende zusammenzubringen, um Wissenschaft filmisch zu erzählen. Unser Film „Eine Stadt schmilzt“ wurde nun von der Jury des Foresight Filmfestivals 2017 als einer von zwei Filmen aus der Academy ausgewählt, um in der Kategorie „Stadt. Land, Zwischenräume“ im Wettbewerb zu laufen. Weitere Kurzfilme laufen bereits ab 18:30 Uhr im Online Screening des Festivals unter https://foresight-filmfestival.de/festival/programm/. Das Publikum kann zudem im Livestream mitvoten.



Projektleitung:
  • Dr.-Ing. Olivia Kummel

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