Veröffentlicht am: 3. Juli 2025

Schluss mit Stillstand: Wie Brachflächen gemeinsam entwickelt werden können

Eine große Industriebrache oder die kleinere Fläche eines ehemaligen Innenstadt-Parkhauses – Flächen wie diese bieten große Potentiale für innovative Nutzungen, die ökologisch, sozial und kulturell nachhaltig gestaltet werden können. Beim Fachforum „Wohnen macht Stadt“ wurde am vergangenen Dienstag (1. Juli) im Baukunstarchiv NRW in Dortmund über die gelingende Umnutzung von Brachflächen und ihre Impulse für das Quartier diskutiert.

Nach der Begrüßung durch Ralf Zimmer-Hegmann (ILS), Christian Meyer (Referat Stadtumbau und Stadtentwicklung, MHKBD) und Oliver Schreiber (Referat Modernisierungs- und Quartiersförderung, MHKBD) stellte die Stadtbaurätin der Stadt Aachen, Frauke Burgdorff, als Einstieg in das Thema verschiedene Projekte aus Aachen vor, bei denen durch die Einbindung verschiedener Akteur*innen innerstädtische Flächen „recycelt“ werden konnten.

Das erste ausführlichere Praxisbeispiel kam aus Bocholt. Eva-Maria Scheper (Koordinierungsstelle Technischer Bereich/Kubaai, Stadt Bocholt) und Dr. Stefan Jägering (Vorstand, WohnBau Westmünsterland eG) stellten das Projekt „Kubaai“ vor. Auf einem großen Areal zwischen Innenstadt und Aasee, auf dem lange Textilwirtschaft betrieben wurde, entsteht ein neuer Mix aus Wohnen, Erholung, Kultur, Wissenschaft und Arbeiten. Das Projekt war von Anfang an partizipativ angelegt. Auch das zweite Beispiel aus Leverkusen zeichnet sich durch die frühe Einbindung der Bürgerschaft und verschiedener lokaler Akteur*innen aus. Auf einer Industriebrache entstand mit der „Neuen Bahnstadt Opladen“ ein Quartier, dass neben der Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen auch auf entsiegelte Freiräume zur Erholung setzt. Alfonso López de Quintana (Geschäftsführer Neue Bahnstadt Opladen) und Stefan Karl (Fachbereichsleiter Stadtplanung, Stadt Leverkusen) berichteten den Teilnehmenden aus dem Projekt.

Die vorgestellten Beispiele eint die enge Kooperation von Kommunen und Wohnungswirtschaft, von zivilgesellschaftlichen Initiativen und lokalen Akteur*innen, die in gemeinsamer Zusammenarbeit die ehemaligen Brachflächen zu multifunktionalen Quartieren mit hoher Aufenthaltsqualität transformiert haben. Einig waren sich die Expert*innen, dass solche Projekte Durchhaltevermögen und politischen Rückhalt brauchen. In der Kooperation und Vernetzung regionaler Akteur*innen steckten aber viele Potentiale und oftmals auch der Schlüssel zum Gelingen der Projekte. Was bleibt sind nicht nur ökologisch, sozial und kulturell nachhaltig gestaltete Orte, sondern auch die neu geschaffenen Netzwerke.

© Jonah Kaschel / ILS

Die Veranstaltungsreihe „Wohnen macht Stadt“ in Kooperation mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW stellt regelmäßig die Frage, wie sich zukunftsfeste Quartiere gemeinsam – im Rahmen einer integrierten Stadt- und Quartiersentwicklung – schaffen und erneuern lassen. Weitere Informationen zum Fachforum finden Sie hier. Dort können Sie sich auch für den Newsletter zur Veranstaltung eintragen.

Aktualisiert am: 3. Juli 2025