Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

Pressemitteilung

Nicht pauschal mehr, sondern an der richtigen Stelle bauen

Wissenschaftler*innen fordern Kurswechsel in der Wohnungsbau- und Flächendebatte

„Flächen für Wohnungsbau müssen dort gesucht werden, wo sie auch gebraucht werden“: Stadtforscher*innen des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und des ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung fordern eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Wohnungsbaudebatte. In einem gemeinsamen Fachkommentar kritisieren sie die pauschale Forderung nach immer mehr Bauland als zu kurzsichtig.

Der Kommentar von Sebastian Eichhorn, Christian Holl, Mathias Jehling, Angelika Münter, Ricarda Pätzold, Thomas Preuß und Maic Verbücheln ist eine Reaktion auf die im Juni erschienene Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche“ des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) an der Ruhr-Universität Bochum und der EBZ Business School Bochum im Auftrag verschiedener bauaffiner Verbände. Der Kommentar erschien jetzt in der Fachzeitschrift Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning.

Die Wissenschaftler*innen, die seit Jahren zu Flächenverfügbarkeit und Flächeninanspruchnahme forschen, bekräftigen: Das Ziel, den täglichen Flächenverbrauch auf 30 Hektar zu begrenzen, ist und bleibt richtig. Wer in schrumpfenden oder stagnierenden Regionen neue Bauflächen ausweist, riskiert teure Zersiedelung – zulasten von Umwelt, Kommunen und Steuerzahler*innen.

Pauschale Forderungen nach mehr Bauland gehen am tatsächlichen Bedarf vorbei. Entscheidend ist nicht der Durchschnitt auf Bundes- oder Kreisebene, sondern ein präziser, kleinräumiger Blick. Neues Bauland im Außenbereich wird nicht flächendeckend benötigt. Es wird dort gebraucht, wo Wohnraum wirklich knapp ist, wo die Potenziale der Innen- und Bestandsentwicklung ausgeschöpft sind und wo eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur – insbesondere im Schienenverkehr – vorhanden ist. Solche Standorte liegen vor allem in den Großstädten sowie in Mittel- und Kleinstädten in ihrem Umland. Genau hier muss eine Politik für mehr Wohnraum ansetzen, statt pauschal neue Flächen freizugeben.

„Wir brauchen daher keine pauschale Freigabe von Flächen für den Wohnungsbau, sondern eine neue, datengestützte und kooperative Planungskultur, die die Nachfrage nach (bezahlbarem) Wohnraum an die erste Stelle stellt, bevor wir über Neubaugebiete auf der ‚grünen‘ Wiese sprechen“, so die Wissenschaftler*innen in ihrem Kommentar. Dies erfordere eine neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen sowie stärkere rechtliche und finanzielle Instrumente statt eines ruinösen Wettbewerbs zwischen Kommunen und einer Entwertung von Bestandseigentum außerhalb der boomenden Regionen.

Download

  • Der vollständige Kommentar „Für eine Wohnungsbaudebatte, die Flächen dort sucht, wo sie gebraucht werden. Ein Kommentar zur InWIS-Studie ‚Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche‘“ ist jetzt in Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning erschienen und hier verfügbar.
  • Die Pressemitteilung als Download
  • Ein Foto des Covers der Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning ist hier downloadbar. Unter Nennung der Quelle © ILS darf es redaktionell genutzt werden

Pressekontakt

Theresa von Bischopink
ILS, Leiterin der Stabsstelle „Transfer und Transformation“
Telefon: 0231 9051-160
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de

Share4Equity-Video – Projekt erforscht Mobilitätsgerechtigkeit und Sharing Dienste

Verschiedene Sharing-Dienste für Pkw, Fahrrad oder E-Scooter werden bereits in vielen Städten angeboten, konzentrieren sich dabei jedoch häufig auf die Innenstädte und sind nicht für alle Bewohnende zugänglich. Im Anfang des Jahres gestarteten Projekt „Share4Equity – Shared mobility services towards equitable and sustainable mobilities“ forschen Partner aus den vier europäischen Ländern Deutschland, Schweden, Italien und Polen und aus Kanada zusammen zum Thema Mobilitätsgerechtigkeit und Sharing Dienste. Das vom ILS koordinierte Projekt untersucht, wie Sharing-Dienste verteilt sind, welche Gruppen derzeit besonders davon profitieren (könnten), wie sich informelle Sharing Angebote wie z.B. Fahrgemeinschaften mit bestehenden Angeboten kombinieren lassen und ob und wie Kommunen und Anbieter zu einer gerechteren Mobilität beitragen können. Details dazu gibt es in einem aktuellen Video. Mehr…

Leerstandsentwicklung im Ruhrgebiet

Am 17. September fand das 12. Treffen der Arbeitsgruppe Ladenumnutzung als Exkursion im Ruhrgebiet statt. Veranstaltet von ILS und MHKBD nahmen Vertreter*innen aus 17 Modellkommunen und den Bezirksregierungen aus NRW teil. Stationen in den Innenstädten von Wanne-Eickel, Gelsenkirchen und Essen boten Einblicke in Strategien, Projekte und Beispiele zur Umnutzung von Ladenlokalen – von Stadterneuerung über Leerstandsaktivierung bis zu kreativen Neunutzungen. Der Austausch vor Ort stärkte die Vernetzung der Kommunen und zeigte praxisnah auf, wie Innenstadtbereiche zukunftsfähig gestaltet werden können. Mehr…

Europäisches Forschungsprojekt STARTUP tagt in Dortmund

Vom 8. bis 10. September 2025 war Dortmund Gastgeber eines internationalen Treffens im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts STARTUP, an dem auch das ILS beteiligt ist. Rund 30 Gäste aus sieben Ländern kamen in die Werkhalle des Union-Gewerbehofs, um zentrale Fragen der Projektarbeit zu diskutieren und Dortmunder Beispiele der Kultur- und Kreativwirtschaft kennenzulernen. Mehr…

Europäisches Forschungsprojekt STARTUP tagt in Dortmund

Vom 8. bis 10. September 2025 war Dortmund Gastgeber eines internationalen Treffens im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts STARTUP, an dem auch das ILS beteiligt ist. Rund 30 Gäste aus sieben Ländern kamen in die Werkhalle des Union-Gewerbehofs, um zentrale Fragen der Projektarbeit zu diskutieren und Dortmunder Beispiele der Kultur- und Kreativwirtschaft kennenzulernen.

STARTUP ist ein EU-gefördertes Projekt, das in acht europäischen Städten untersucht, wie lokale Kultur- und Kreativorganisationen in kleinteiligen urbanen Kontexten – den sogenannten local cultural praesidia – wirken. Im Fokus steht, wie sie zur baulich-ästhetischen Aufwertung von Stadtteilen beitragen, Teilhabe fördern und Entscheidungsmacht der Bewohner*innen stärken können. Lokale Initiativen gelten im Projekt nicht nur als kulturelle Ausdrucksformen, sondern als Motor nachhaltiger, partizipativer Stadtentwicklung. Diese Wirkebene versteht die europäische Kommission als New European Bauhaus.

Neben den Arbeitssitzungen gab es auch eine Tour durch den Union-Gewerbehof und das Depot Dortmund. Beide Orte zeigen eindrucksvoll, wie ehemalige Industrieflächen neue kulturelle und soziale Nutzungen erhalten können. Sie illustrieren die zentrale Frage von STARTUP: Welche Rahmenbedingungen machen kreative Transformationen erfolgreich – und wie können andere Städte davon lernen?

Das Projekt befindet sich aktuell in Monat 9 (von 48), einer entscheidenden Etappe. Wichtig ist aktuell insbesondere die Auswahl der Fallstudien sowie die Entwicklung von Richtlinien für die anstehende empirische Forschung. Die zweitägigen Sitzungen in Dortmund waren daher intensiv, geprägt von einer produktiven Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Kommunikation. Am dritten Tag wechselte der Fokus: Partner aus sieben Ländern nutzten den Rahmen für einen offenen Austausch. Dabei ging es um Erfahrungen, neue Kooperationen und den Transfer erfolgreicher Ideen.

Bereits die Vorstudien zeigen: Die Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Stadtentwicklung wird manchmal unterschätzt. Ob durch die Aktivierung leerstehender Räume, die Förderung sozialer Teilhabe oder die Etablierung neuer Nachbarschaftsstrukturen – Kulturinitiativen prägen nachhaltig das Gesicht vieler Quartiere. Dortmunds Unionviertel ist hierfür ein anschauliches Beispiel.

Die Stimmung im Konsortium ist durchweg positiv. STARTUP wird als Chance verstanden, die Wirksamkeit lokaler Kulturorganisationen wissenschaftlich zu dokumentieren und zu verbessern. Die erwarteten Erkenntnisse sollen nicht nur den acht Projektstädten zugutekommen, sondern europaweit Impulse setzen.

Das Treffen in Dortmund hat gezeigt: Kultur und Kreativität sind entscheidende Treiber für die Transformation europäischer Stadtteile – und verdienen die Aufmerksamkeit, die sie im Rahmen von STARTUP erhalten.

© Jan Bunse / ILS

Kontakt

Dr. Sabine Weck
Telefon: +49 (0) 231 9051-184
E-Mail: sabine.weck@ils-forschung.de

Jan Bunse
Telefon: +49 (0)231 9051-182
E-Mail: jan.bunse@ils-forschung.de

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