Zeitz, Jana Friederike
Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography
(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.
Research interests:
- The right to the city
- Social and spatial inequality
- Urban and neighbourhood development planning
- Housing market and allocation strategies
Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de
Special Issue zur Aufarbeitung der Geschichte von Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning
Eine neue Special Issue der Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning befasst sich mit den ersten Ausgaben der Zeitschrift während und direkt nach der NS-Zeit und will einen Anstoß geben für eine tiefergehende Aufarbeitung der Rolle der Zeitschrift, ihrer Themen sowie Autor*innen im Kontext des Nationalsozialismus.
Die Fachzeitschrift Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning (RuR) erscheint in diesem Jahr im 81. Jahrgang. Sie wird seit 2009 gemeinsam von der ARL, dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und dem ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung herausgegeben.
Die Anfänge der Zeitschrift liegen in der NS-Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Eine systematische Untersuchung der Geschichte der RuR, vor allem hinsichtlich der Behandlung von Themen sowie inhaltlicher, methodischer und personeller Kontinuitäten von der NS-Zeit in die Nachkriegszeit, erfolgte bislang noch nicht.
Mit dem Schwerpunktheft hoffen die Editor*innen, Dr. Kati Volgmann (ILS), Dr. Mathias Jehling (IÖR), Prof. Dr. Roger Keil (York University), Dr. Nadir Kinossian (IfL), Prof. Dr. Andreas Klee (ARL) und Dr. Manfred Kühn (IRS), einen Anstoß für die Befassung mit tiefergehenden Analysen zur Rolle der Zeitschrift im Kontext des Nationalsozialismus, zu den behandelten Themen und zu den Autor*innen zu geben, indem sich vier Beiträge der schwierigen Geschichte der RuR stellen.
- Im Artikel „Die Zeitschrift ‚Raumforschung und Raumordnung‘ (RuR) von 1936 bis 1944 als Medium akademischer Forschung im ‚Dritten Reich‘“ analysiert Oliver Werner die RuR als „Medium akademischer Forschung im ,Dritten Reich‘“ und kommt zum Schluss, dass die Zeitschrift bedeutende Impulse für die Raumwissenschaften in den Vorkriegsjahren gab, unter anderem da sie immer wieder auf die Themen „Rasse“ und „Raum“ Bezug nahm und diese gleichsam zu akademischen Grundlagen der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik machte.
- Der Beitrag „Die Anfänge der Zeitschrift Raumforschung und Raumordnung (RuR) – 1936 bis 1944. Zeit- und Ungeist im Umbruch“ von Wendelin Strubelt ist eine Untersuchung der RuR-Artikel vom ersten Beitrag bis zum kriegsbedingten Einstellen der Zeitschrift über wiederkehrende Themen, beispielsweise die Thematisierung „ungesunder Ballung“ in Großstädten bei gleichzeitiger Hervorhebung von Bauerntum und ländlicher Siedlungsweise. Strubelt arbeitet heraus, dass die Zeitschrift einerseits wissenschaftliche Grundlagen aufzuarbeiten versuchte, andererseits dem ideologischen nationalsozialistischen Gedankengut breiten Raum gab.
- Um die Veränderungen von Aufmachung, Botschaft und Rhetorik der in der RuR zwischen den 1930er-Jahren und der unmittelbaren Nachkriegszeit publizierten Karten geht es in Matthew Mingus‘ Artikel „The Cartographic Propositions of Raumforschung und Raumordnung, 1936-1955: from Territorial Expansion to Defeat and Division“. Er macht zum einen deutlich, wie Karten dazu benutzt wurden, inhaltliche Aussagen zu untermauern, zu verstärken und dabei Überzeugungsarbeit zu leisten; zum anderen kann er zeigen, dass der ,kartographische Blick‘ vor dem Zweiten Weltkrieg auf das Deutsche Reich und seine eroberten Gebiete gerichtet ist und sich ab 1950 der Abgrenzung der Bundesrepublik zu ihren östlichen Nachbarn zuwendet.
- Harald Kegler befasst sich in seinem Beitrag „Die Zeitschrift ‚Raumforschung und Raumordnung‘ und die DDR. Zur Rezeption der DDR-Raumplanung in ‚Raumforschung und Raumordnung‘ (RuR)“ mit der Rezeption der DDR-Raumplanung, die sich – parallel zum Wandel des Bildes der DDR in der alten Bundesrepublik – von einer eher kritisch-distanzierenden, politisch nuancierten hin zu einer nüchternen Rezeption mit fachwissenschaftliche Duktus übergeht.
Die Sonderausgabe kann Open Access auf der RuR-Website gelesen werden. Das Editorial der Herausgeber*innen kann hier gelesen und heruntergeladen werden.
Kontakt
Wissenschaftlicher Kontakt
Prof. Dr. Andreas Klee
ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft
E-Mail: andreas.klee@arl-net.de
Tel.: +49 511 34842-39
Pressekontakt
Carolin Pleines
ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft
E-Mail: carolin.pleines@arl-net.de
Tel.: +49 511 34842-54
Spatial Science Colloquium 2023
Spatial Science Colloquium 2023 – Spatial Development and Digitalisation: Interactions, trends and future pathways
4 July 2023 (online) and 5 July 2023 (in presence, Berlin)
The process of digitization leads to far-reaching changes in society. This is linked to various and sometimes contradictory expectations, hopes and fears with regard to spatial development: How are location perspectives and the mobility of households or companies changing? What does digitization mean in terms of resource conservation and ecological services? Will urban areas be the winners and rural areas the losers? How inclusive, transparent and creative are forms of digital participation or design? What are consequences for spatial planning and development? And finally: Are transformations towards sustainable spatial structures and processes favoured or hindered?
After approximately two decades of scientific debates and political strategies on digitization at all levels as well as, in particular, the considerable acceleration caused by the pandemic, an interim conclusion on intensive interactions between digitization and spatial development seems urgently needed. The Spatial Sciences Colloquium 2023 therefore aims to discuss the current state of research and practical experiences and to identify future goals and challenges.
The focus will be on four key causal complexes:
- Governance, planning and management
- Socio-economic transformation, land use and mobility
- Socio-ecological transformation, agriculture and energy
- Knowledge co-production, innovation and social learning
The event combines two different formats:
Spatial Science Colloquium: online July 4th, 2023 (in English)
Spatial Science Colloquium: live July 5th, 2023 (only in German)
The tenth Spatial Science Colloquium (SSC) is hosted by the research network “Leibniz R – Spatial Knowledge for Society and the Environment“. It deals with strategic spatial science issues of overarching importance for an interdisciplinary and transdisciplinary professional audience. In 2023, for the first time, the colloquium will also be accessible to international participants as an online format.
Anmeldung
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Die Anmeldung ist nicht mehr möglich.
Spatial Science Colloquium 2023 – Spatial Development and Digitalisation: Interactions, trends and future pathways
Save the date: The Spatial Science Colloquium will take place on July 4 (online) and July 5 in Berlin. The process of digitization leads to far-reaching changes in society. This is linked to various and sometimes contradictory expectations, hopes and fears with regard to spatial development. After approximately two decades of scientific debates and political strategies on digitization at all levels an interim conclusion on intensive interactions between digitization and spatial development seems urgently needed. The Spatial Sciences Colloquium 2023 therefore aims to discuss the current state of research and practical experiences and to identify future goals and challenges. More…
Pressemitteilung
Darf es etwas näher sein?
Studie des ILS zur Erreichbarkeit von Lebensmittelläden in Nordrhein-Westfalen
Fast vier von zehn Menschen können in Nordrhein-Westfalen keinen Supermarkt innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichen. Das ist ein Befund einer Erreichbarkeitsanalyse des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Vor allem in ländlichen Regionen ist das Einkaufen ohne Auto schwer. Die Ergebnisse sind jetzt im ILS-TRENDS „Darf es etwas näher sein?“ erschienen.
Die Wissenschaftler Johannes Aertker, Thomas Klinger und Frank Osterhage haben dafür die Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften in NRW für unterschiedliche Raumtypen, Zeitpunkte und Verkehrsmittel analysiert. Hierbei wurden Geschäfte mit mindestens 400 m² Verkaufsfläche berücksichtigt. „Der fußläufig erreichbare Supermarkt oder Discounter spielt für Fragen der Raumentwicklung eine wichtige Rolle und er ist auch bei der Wahl des Wohnstandorts ein entscheidender Faktor“, erläutert Osterhage.
Der Lebensmitteleinzelhandel befindet sich seit Jahren im Wandel: Das Angebot hat sich mehr und mehr auf Supermärkte und Discounter an nachfragestarken Standorten konzentriert. Die Anzahl der Betriebe nahm in den vergangenen Jahren weiter ab, die durchschnittliche Verkaufsfläche der Betriebe ist gleichzeitig größer geworden. „Weniger Verkaufsstätten mit einer im Durchschnitt größeren Verkaufsfläche bedeuten für die Kundschaft in der Regel längere Einkaufswege“, so Aertker.
Wer in NRW über ein Auto verfügt, erreicht nach wie vor schnell ein Lebensmittelgeschäft. Für 99,1 Prozent der in NRW lebenden Menschen beträgt die Fahrzeit zum nächsten Supermarkt oder Discounter weniger als zehn Minuten. Auch für den Einkauf mit dem Fahrrad sind den ILS-Analysen zufolge die Voraussetzungen noch vergleichsweise gut. Immerhin 92,6 Prozent sind mit dem Fahrrad innerhalb von zehn Minuten beim nächsten Lebensmittelgeschäft. Ein ganz anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn die fußläufige Erreichbarkeit bei der Nahversorgung in den Blick genommen wird. Landesweit können fast vier von zehn Menschen kein Lebensmittelgeschäft innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichen. Gerade für weniger mobile Gruppen wie beispielsweise ältere Menschen ist das ein Problem.
Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass vor allem die Versorgung in sehr ländlichen Regionen mit schlechter sozioökonomischer Lage defizitär ist. Wenn kein Lebensmittelgeschäft mehr im Ort vorhanden ist, ist es zum Teil schwierig oder gar nicht möglich ohne Auto einzukaufen. Das steht auch den Zielen im Bereich der nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität entgegen. „Unsere Analysen zeigen aber auch konkrete Ansatzpunkte“, erläutert Klinger. „Wir sehen Potenziale beim Ausbau des Rad- und E-Bike-Verkehrs etwa durch Maßnahmen wie gute Abstellmöglichkeiten und attraktive Radwege.“ Auch kleinere Lebensmittelgeschäfte und alternative Angebotsformen wie bürgerschaftlich getragene Dorfläden, mobile Supermärkte, Hofläden oder Lebensmittelautomaten können zur Schließung dieser Versorgungslücken im Bereich des stationären Handels beitragen. Das Team des ILS will diese Angebotsformen nun weiter untersuchen.
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- ILS-TRENDS 01/23: „Darf es etwas näher sein? Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften in NRW“ von Johannes Aertker, Thomas Klinger und Frank Osterhage
Pressekontakt
Theresa von Bischopink
ILS, Stabsstelle „Transfer und Transformation“
Telefon: +49 (0) 231 9051-160
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de
ILS-TRENDS. Ausgabe 01/23: Darf es etwas näher sein? Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften in NRW
Die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Der fußläufig erreichbare Lebensmittelladen spielt für Fragen der Raumentwicklung daher eine wichtige Rolle und ist auch bei der Wahl eines Wohnstandortes ein wichtiger Faktor. Die ILS-Wissenschaftler Johannes Aertker, Thomas Klinger und Frank Osterhage haben die Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften in NRW differenziert für unterschiedliche Raumtypen, Zeitpunkte und Verkehrsmittel analysiert. Ein Ergebnis: In manchen Regionen ist das Einkaufen ohne Auto schwer. Mehr…