Published on: 8. September 2025

Abschlussbericht NaMoLi II – Innovative, nachhaltige Mobilitätskonzepte in Neubausiedlungen und Konversionsflächen

Was sind die Chancen und Hemmnissen der autoreduzierten Quartiersentwicklung? Der Abschlussbericht des vom BMBF geförderten Projektes „Nachhaltige Mobilität in Lincoln II (NaMoLi II): Implementierung innovativer nachhaltiger Mobilitätskonzepte in Neubausiedlungen und Konversionsflächen am Beispiel der Lincoln-Siedlung in Darmstadt“ (09/21-08/24) befasst sich genau damit. Er knüpft damit an die Frage an, wie quartiersbezogene Mobilitätskonzepte von einem Nischenprodukt zum Standard der Quartiersentwicklung werden können. Der Abschlussbericht widmet sich folgenden wissenschaftlichen und planungspraktischen Fragestellungen:

  • Wie können das Mobilitätskonzept und das Betreiberkonzept für Mobilitätsmanagement in der Lincoln-Siedlung fortlaufend an die vielfältigen Bedürfnisse der neu hinzuziehenden Bevölkerung und die sich verändernden Begebenheiten im Quartier angepasst werden, ohne bei der Implementation vom Ziel der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung abzuweichen?
  • Wie wird das Mobilitätskonzept von der Wohnbevölkerung in der Lincoln-Siedlung bewertet, wie verändern sich Mobilitätsverhalten und Einstellungen mit dem Einzug in das Quartier, wie lässt sich das in sozial-ökologischer Hinsicht bewerten, inwiefern ist dieses auf das Mobilitätskonzept zurückzuführen und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die zukünftige Entwicklung solcher Mobilitätskonzepte ziehen?
  • Welche Strategien und Interessen städtischer und privatwirtschaftlicher Akteure bieten Chancen oder Barrieren für den Erfolg nachhaltiger Mobilitätskonzepte zur sozial-ökologischen Transformation in Neubaugebieten?
  • Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus den Erfahrungen in der Lincoln-Siedlung für den Transfer des Mobilitätskonzeptes auf weitere Neubaugebiete innerhalb Darmstadts (Ludwigshöhviertel) und in andere Städte (Bielefeld Schilling-Gelände, Köln Mülheimer Süden) ziehen und wie kann es gelingen, nachhaltige Mobilitätskonzepte zum Standard für Neubauquartiere zu machen?

Das Forschungsvorhaben wurde in sechs Arbeitspakete untergliedert. Anknüpfend an die Erkenntnisse aus den Vorgängerprojekten QuartierMobil (2017-2020) und NaMoLi (2020) beinhaltete Arbeitspaket 1 eine Literaturstudie zu nationalen wie internationalen Erkenntnissen aus der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung und Transformationsforschung sowie den Planungswissenschaften zu (a) Mobilitätskonzepten in Neubauquartieren und ihrer Wirkung auf Mobilitätsveränderungen sowie (b) Barrieren und Chancen im Spannungsfeld der Interessen städtischer und privater Akteur*innen bei der Quartiersentwicklung.

In Arbeitspaket 2 begleitete das Mobilitäts- und Tiefbauamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt die weitere Entwicklung der Lincoln-Siedlung, indem sie das Mobilitätskonzept unter Einbindung der Bewohnenden weiterentwickelte und es im Sinne der Förderung nachhaltiger Mobilität und gesteigerter Aufenthaltsqualität optimierte.

In Arbeitspaket 3 führte die Goethe-Universität mit Unterstützung des Planungsbüros StetePlanung drei empirische Erhebungen zur Mobilität der Bewohnenden der Lincoln-Siedlung durch und evaluierte dabei die Wirkung des Mobilitätskonzeptes, insbesondere Verhaltensänderungen und deren sozial-ökologische Bedeutung sowie die Bewertungen durch die Bewohnendenschaft.

In Arbeitspaket 4 analysierte die ILS Research die Strategien und Ziele städtischer und privater Akteure bei der Entwicklung autoreduzierter Quartiere.

In Arbeitspaket 5 leitete die ILS Research basierend auf einer intra- und interurbanen Vergleichsanalyse von vier Quartiersentwicklungen in Darmstadt, Bielefeld-Sennestadt und Köln-Mülheim Erkenntnisse zur Übertragbarkeit des Mobilitätskonzeptes der Lincoln-Siedlung ab.

In dem transdisziplinären Forschungsvorhaben kooperierte die Forschungsgruppe „Mobilität und Raum“ der ILS Research mit dem Frankfurt Lab for Social-Ecological Transformation of Urban Mobility (Vormals: Arbeitsgruppe Mobilitätsforschung) des Instituts für Humangeographie der Goethe-Universität, dem Mobilitäts- und Tiefbauamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Verkehrsplanungsbüro StetePlanung. Eine Kooperation mit der Sennestadt GmbH aus Bielefeld und der Stadt Köln ermöglichte zudem, die Möglichkeiten und Hemmnisse der Übertragbarkeit des Mobilitätskonzeptes der Lincoln-Siedlung auf andere Städte zu untersuchen und zu diskutieren.

Den gesamten Abschlussbericht gibt es hier.

Informationen zur Phase 3 des Projekts – NaMoLi III

Kontakt

Dr. Thomas Klinger
Telefon: +49 (0) 231 9051-264
E-Mail: thomas.klinger@ils-forschung.de

Annika Schröder
Telefon: +49 (0) 231 9051-234
E-Mail: annika.schroeder@ils-forschung.de

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Modified on: 9. September 2025